Sansibar
Treibgut in der Gischt, angespült am Nordseesaum,
im Labskaus deines Lebens, ein verlorner Traum.
Grauer Sand, tiefer Nebel, dunkle Wolken ziehn vorbei,
kein Horizont zu sehn, kein rettender Hafen.
Nun stehst du hier – am Strand ohne Palmen,
Schlick in deinem Haar - am Strand ohne Palmen,
Wind zerpeitscht dir dein Gesicht,
niemand der dich wärmt – am Strand ohne Palmen!
Mitten in den Dünen, da lachte dir das Glück,
in der Brandung des Lebens, da gab es kein Zurück.
Die Tür mit den Säbeln, mit Glitzer, Glamour und Geschmeiß
hielt für dich nur böse Blicke und rauen Ton bereit.
Nun stehst du hier – am Strand ohne Palmen,
Schlick in deinem Haar - am Strand ohne Palmen,
Wind zerpeitscht dir dein Gesicht,
niemand der dich wärmt – am Strand ohne Palmen!
Du wolltest einmal dabei sein, bei den Reichen und Schönen!
Nicht auf dem Pissoir, nicht nur hinterm Tresen!
Einmal dabei sein, einmal dabei sein, einmal dabei sein
und nicht nur in der dritten Reihe!
In der Sansibar…
Oh, Jennifer…
Berserker
Deine ersten Worte klangen so zärtlich in meim Ohr,
es war der Beginn einer amour fou:
„My love for you is like a truck
Would you like some making fuck?“
Ich merkte gleich, du sprichst nicht mit jedem,
deine Gletscherzunge brachte mich zum Beben!
Berserker
Berserker
Berserker
Berserker
Dein Atem raubte mir die letzten Sinne,
deine Fjorde warn von nun an meine Minne.
Unter deinen Achseln ist´s so mollig warm,
ich erlag sofort deinem Charme!
Dein Glückshorn ist mit Met gefüllt,
dein Körper in ein Bärenkleid gehüllt.
Berserker…
Deine Haare fallen wild wie Islands Ströme,
wenn ich unter dir verschämt ein wenig stöhne.
Immer wild, sturmfest, manchmal roh,
doch jedes Mal machst du mich so froh!
Doch etwas lässt dich innehalten,
in deinen Augen seh` ich Urgewalten!
Berserker…
Beige
Beige ist meine Farbe, vorher war es Grau.
Früher war es Schwarz jewesen, manchmal auch schräg Blau.
Poloshirts, wild gemustert, Strickjacke gezopft,
Löcher in den Hosen, Haare auf dem Kopf.
Beige ist keine Farbe,
Beige ist ein Lebensstil!
Beige ist keine Farbe,
es ist alles, was ich will!
Hey, hey, hey!
Schaut euch Ruth und Caro an, beim Latte-Kaffee-Genuss.
Jetzt noch schnell den Status posten, nach dem Selfiekuss ist Schluss.
Doch seht ihr ihre Lenden welken, trotz Bauch, Beine, Po,
das kann keiner aufhalten, kein Pilates to go!
Beige ist keine Farbe…
Die Zeichen der Zeit, habe ich längst schon erkannt:
Doppelkinn, Schlepphoden, Schwimmring und Tonsur.
Mut gefasst, Weiß gedimmt, ins Modehaus gerannt -
Woher die Erkenntnis? Wie macht er das nur?
Beige ist keine Farbe…
Sommerwind
Ich sitz an meiner Feuertonne,
ergötz mich an der Abendsonne.
Die Strahlen funkeln in meim Haar,
der Sommer, er ist endlich da!
Was mir fehlt zu meinem Glück,
ist, dass du mich bald innigst drückst.
Dein Hals ist schlank, die Hüften weiblich,
du bist einfach unbeschreiblich!
Ohohoho, ohoho, ohohoh,
meine kühle Blonde.
Ohohoho, ohoho,
meine kühle Blonde.
Du bist kaum zu vergleichen,
mein Schatten muss stets deiner Anmut weichen.
Du bist prickelnd, herb und frisch,
doch manchmal riechst du auch ein wenig streng…
Ohoho, ohoho, ohohoh,
meine kühle Blonde.
Ohohoho, ohoho,
meine kühle Blonde.
Dämon
Das schlechte Gefühl,
das Ziehen in deinem Bauch,
das Gewicht auf deinem Nacken,
der Blick in deinem Rücken.
Deine Augen, ein Spiegel voller Leid,
Geruch verbrannter Menschenkinder,
Geschmack von Sklavenschweiß,
das Geräusch Ertrinkender.
Ich bin es - du kennst mich genau –
Dämon – dein Dämon!
Ich bin es - du kennst mich genau –
Dämon – dein Dämon!
Ich bin dein Dämon, eine Legion,
dein Incubus, dein Succubus,
du kannst nichts dafür,
ich bin das Böse in dir!
Ich bin es - du kennst mich genau –
Dämon – dein Dämon!
Ich bin es - du kennst mich genau –
Dämon – dein Dämon!
Dein Dämon!!!
Dein Dämon!!!
Paradies
Ein verschwiegner Ort, nur sehr wenigen bekannt,
Helldorado wird das Plätzchen auch genannt,
keine korallenweißen Strände, kein smaragdgrünes Meer,
keine Südsee-Romantik, Rentner-Kreuzfahrtverkehr.
Hier hausen nur wilde Horden, arg zerknittert und gegerbt,
Smoke Blow ballert aus den Boxen und das Bier ist gut gekühlt,
die Luft, sie ist zum Schneiden, riecht nach Pogo und nach Tier,
Seelenhygiene – das brauchen wir!
Ooooh – Das Paradies – suchen wir uns hier auf Erden!
Das Paradies – dafür können wir euch entbehren!
Das Paradies – suchen wir uns hier auf Erden!
Das Paradies – und wir lassen uns nicht belehren!
Wir packen unsere Koffer und wen nehmen wir nun mit?
Alle Philanthropen, Müßiggänger und Freunde des Lärms,
alle Hüftenschwinger, Köpfekreiser, Leut‘, für die wir schwärm:
alle Kunstgenießer, Punkrockspießer, Metalveteran!
Die Guten kommen ins Töpfchen, die Schlechten kommen ins Kröpfchen.
Helldorado ist für euch nicht gemacht!
Kleine fiese Rattenfänger, alle Schwarz-Weiß-Denker,
alle in den Sack und dann wird er zugemacht!
Ooooh – das Paradies…
Auch wenn ihr einsam fleht, vor der Tür steht,
Lassen wir euch nicht hinein und der Jani schickt euch heim!
Ooooh – das Paradies…
Aspik
Kaltes Glas und Chromvitrinen,
ganz allein, um Viertel vor Sieben.
Verquollene Augen mit zahllosen Tränen,
ein trüber Blick, dem Neonlicht entgegen.
Ich habe zitternd nächtelang gebangt,
ob ich dich morgen seh im Frischethekengang.
Ich hab Ferkelchen geformt aus Zwiebelmett,
dir Eimer voll Herzen vor die Füße gekippt.
Trauringe aus Bratwurst auf der Theke platziert,
Gesichtswurst mit einem Lächeln verziert.
Die Mortadella mit Pistazien gespickt,
Herzen aus Aspik nur für dich geschnitzt!
Eine Liebe in Aspik, in Aspik,
eine Liebe in Aspik, in Aspik,
eine Liebe in Aspik!
„Darfs noch etwas mehr sein?“, fragte ich dich.
Eine frostige Aura umnebelte mich.
Hohn, Hass, Verachtung schlug mir entgegen,
ich konnte mich gar nicht, gar nicht mehr regen.
Du schriest mich an: „No need to eat any meat“!
Eine Liebe in Aspik, in Aspik,
eine Liebe in Aspik, in Aspik,
eine Liebe in Aspik!
ASPIK
Schneewitterich
Verzeih mir, dass ich vor dir steh,
vergib mir meine Augenringe,
die Krähenfüße und den Mundgeruch.
Sag mir, was kann ich tun?
Ist es Gurkenmaske, ist es Pickelcreme?
Wie kann ich dich je wieder versöhn?
Meine Haut so weiß wie Schnee,
meine Haare so rot wie Blut,
meine Lippen so hart wie Ebenholz.
Für mich würde ich alles geben,
erzähl mir nix von Schneewitterich!
Wer ist der Schönste im ganzen Land?
Und jetzt komm mir nicht mit Arroganz!
Ich hab mich doch ganz gut renaturiert.
Was hab ich, was er nicht hat?
Außer Haare aufm Rücken und nen Schmuddelbart,
ich werd mich heute mal richtig schön verwöhn!
Meine Haut so weiß wie Schnee,
meine Haare so rot wie Blut,
meine Lippen so hart wie Ebenholz.
Meine Haut so weiß wie Schnee,
meine Haare so rot wie Blut,
meine Lippen so hart wie Ebenholz.
Für mich würde ich alles geben,
erzähl mir nix von Schneewitterich!
Ich geh zur Pedi-, zur Maniküre,
zum Tantra-Yoga, ins Wellness-Spa.
Ab jetzt kannst du mich nicht mehr ignorieren!
Zum Popo-Lifting mit Happy End,
die Körperhaare durchgekämmt,
ich würde mich nun täglich gern verführn!
Meine Haut so weiß wie Schnee,
meine Haare so rot wie Blut,
meine Lippen so hart wie Ebenholz…
Für mich würde ich alles geben,
erzähl mir nix von Schneewitterich!
November
Deine Zeit liegt vor dir,
sie hat dich verbrannt.
Ein Scherbengericht
hat dich verbannt.
Dein Schierlingsbecher in der Hand,
ein kalter Atem überm Land,
Das Zucken deines Leibes,
dein Leben, es ist meines!
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
Graue Nebelschwaden,
doch ich lieg nicht neben dir.
Die Narben hast du nicht gewollt,
du hast mir dein Tribut gezollt.
Die Fähre willst du nicht besteigen,
was du erntest, ist nur Schweigen,
du bittest lediglich um Erbarmen,
doch ich friere nur im Warmen.
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
November, November
November, zieht über mich
kalt und faul und moderig!
November, zieht durch dich,
kalt und bleich und unerbittlich!
Ich discotiere
Meine schlichte Eleganz, beim Schlangentanz:
Die Hüfte bebt, das Becken kreist,
die Dancefloor-Cobra ist zum Angriff bereit!
Ich fühl den Boden unter mir beben
wie ein Hurricane in deinem lahmen Leben!
Hey!
Meine Haare fliegen, wenn ich Pirouetten dreh,
Samantha und Max seufzen mir ins Ohr „Touch me!“
Wilde Amazonen verzehren sich nach mir,
doch ich, ich fege ganz allein übern Floor!
Ich discotiere!
Ich discotiere!
Aus meinen Poren perlt es in Kaskaden,
ein rubinroter Glimmer liegt auf meim Gesicht.
Ich betöre euch mit Schwung und Duft und meinem ganzen Sein
und doch, doch nach Haus geh ich heut allein!
Hey!
Ich bin ein Opfer meines Rhythmus` und meines wilden Bluts,
in meinem werten Beisein wird das Klima heiß wie Glut!
Du kannst mich hier vor allen Leuten beschimpfen und blamieren,
doch heute Abend will ich einfach mit mir selbst discotieren…
Ich discotiere!
Ich discotiere!
Ich discotiere!
Ich discotiere!
Ich discotiere!
Ich discotiere!
Ich discotiere!
Ich discotiere!
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